Auslöschung

Hillary Clinton, mit dem Rücken zur Wand vor der vielleicht entscheidenden Vorwahl in Pennsylvania, zieht auf den letzten Drücker alle Register.

Sollte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad seine Drohung vom 14. April 2006 wahr machen, das zionistische Regime und den Staat Israel von der Landkarte auszuradieren, dann würde sie als Präsidentin der USA rücksichtslos Gleiches mit Gleichem vergelten und Iran ebenfalls auslöschen.

Der Papst ist mittlerweile von seinem USA-Besuch in den Vatikan zurückgekehrt.

Das wäre doch mal eine Pointe der Menschheitsgeschichte. Ausgerechnet die erste Frau an der Spitze der letzten Weltmacht drückt den roten Knopf und reißt damit alle Welt und alle Macht in den Abgrund.

Was würde bloß unsere brave Bertha von Suttner dazu sagen?

6 Responses to “Auslöschung”

  1. Shining City » Hillary, das Kind, der Brunnen und die Bombe Says:

    […] ich aber gar nicht verstehen kann: Warum sind die hiesigen “Frieden um jeden Preis Leute” über Hillarys Worte so empört? Immerhin dürfte Hillarys Logik doch […]

  2. Matta Schimanski Says:

    Besonders interessant ist doch auch, was Hillary Clintons Konkurrent dazu sagt:

    “Letztendlich werde er als Präsident keine Option – also auch nicht die militärische – vom Tisch nehmen, um den Iran am Bau und dem Gebrauch von Nuklearwaffen zu hindern, hatte Obama bei einer ABC-Fernsehdebatte betont.” So heißt es bei “DerWesten”.

    Nur, um den Iran am Bau und Gebrauch von Nuklearwaffen zu hindern?

    Wer weiß – auf jeden Fall hat sich Barack Obama die militärische Option auch offen gehalten. Zu welchem Zweck auch immer.

  3. Günter Landsberger Says:

    Was hätte die brave Bertha von Suttner denn zu Margaret Thatchers Verhalten im Falkland-Krieg gesagt?

  4. Revierflaneur Says:

    Bertha hätte gesagt: “Aber Kinder, wie könnt ihr euch denn bloß wegen eines solchen unwegsamen Eilands an die Köpfe kriegen? Werdet ihr denn niemals schlau? Naja, Hauptsache, ihr lasst die Atombomben aus den Startlöchern!”

    Und genau das ist auch der kleine, aber entscheidende Unterschied zwischen Obama und Clinton. Seit dem 7. Juni 1981 wissen wir, dass die Zerstörung eines Atomreaktors (und damit auch einer atomaren Anreicherungsanlage) aus der Luft ohne den Einsatz atomarer Sprengköpfe durchaus möglich ist. Damals bombardierte die israelische Luftwaffe im Rahmen der Operation OPERA den gerade fertiggestellten irakischen Atomreaktor Osirak I bei Bagdad und konnte damit die Entwicklung einer irakischen Nuklearwaffe erfolgreich verhindern. Eingesetzt wurden damals Kampfflugzeuge vom Typ F16-A, elf Monate zuvor von den USA an Israel geliefert.

    Angesichts der aggressiven Haltung des iranischen Mullah-Regimes gegenüber allen Anders- und Nichtgläubigen, insbesondere aber gegenüber dem Staat Israel, kann leider kein demokratischer Staat auf die defensive Drohung mit militärischen Antworten auf eine militärische Offensive seitens solcher fundamentalistischen Fanatiker verzichten. Dass nun aber Hillary Clinton aus reinem Machtkalkül gegenüber ihrem Widersacher, noch dazu aus ihrer eigenen Partei, rhetorisch die dickste Keule schwingt und die Vernichtung eines ganzen Staates mit Atomwaffen androht, ist ein bemerkenswerter Tabubruch. Wohlgemerkt: Wir sprechen hier von 75 Millionen potenziellen menschlichen Opfern im Iran. Mit solch einer Äußerung stellt sich die Kandidatin für die Nachfolge von George W. Bush auf eine Ebene mit dem völlig unberechenbaren iranischen Präsidenten Ahmadinedschad und zeigt einmal mehr, dass ihr zur Erreichung ihrer persönlichen Machtziele offenbar alle Mittel recht sind.

  5. Matta Schimanski Says:

    Ich glaube nicht, dass es mit 75 Millionen getan wäre, genauso wenig, wie die Vernichtung des Staates Iran an seinen Grenzen halt machen würde.

    D. h. Hillary Clinton bedroht in Wahrheit nicht nur den Iran. Ob das nun ein geschickter Schachzug in der internationalen Politik, genauer im Umgang mit islamischen Ländern ist?

  6. jensito Says:

    Es wäre in der Tat wesentlich sinnvoller, es gar nicht erst zu einer solchen Situation kommen zu lassen, und dazu die Iraner am Bau einer Atombombe schlussendlich zu hindern.

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