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Fünf Temperamente

Thursday, 17. April 2008

Ich bin Choleriker, hauptsächlich. Rege mich über Kleinigkeiten auf wie ein Rohrspatz. Was ist denn eigentlich genau ein „Rohrspatz“? Ich könnte mich tierisch darüber aufregen, dass ich das nicht weiß. Ich könnte jetzt googeln oder bei Wikipedia nachschauen. Aber ich platze jetzt lieber vor Wut, dass ich das nötig habe. Das Platzen habe ich nötig.

Ich bin Phlegmatiker insofern, als ich den Arsch nicht hochkriege, wenn es darum geht, meine Steuererklärung für 2007 vorzubereiten. Diese Beschäftigungstherapie für langweilende, gelangweilte Schrapphälse ist mir so wesensfremd wie der Balzgesang des Zeisigs. Und wird es wohl immer bleiben. Ruhe sanft, lieber Geldsack.

Ich bin Sanguiniker spätestens nach dem zweiten Frühstück. Hans-guck-in-die-Luft und Hans-im-Glück. Der Graben, in den ich falle, birgt zwar keinen verlorenen Goldklumpen, aber doch immerhin die Erfahrung, an seinen steilen Wänden wieder den Aufstieg ans Licht schaffen zu können. Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.

Ich bin Melancholiker.

Der Rest ist Schweigen.