Google fünf Jahre verspätet

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Heute erfreut uns Google wieder einmal mit einem seiner lustigen Rätselbilder, die in unregelmäßigen Abständen die sechs bunten Buchstaben des Firmennamens aus chronikalischem Anlass verschönern.

Zum 2. April 2010 sehen wir also eine dunkelrote Blüte, der ein zwergenhaftes Mädchen im schulterfreien Abendkleid entspringt, zwei weiße Garnrollen und ein Nadelkissen mit sieben Stecknadeln.

Woran soll diese Kinderbuchillustration erinnern? Wenn wir mit dem Mauszeiger über das Bild fahren, werden wir schnell belehrt: „200ster Geburtstag von Hans Christian Andersen“ steht in dem ALT-Tag, das sich dann öffnet [s. Titelbild]. Klickt man auf das Bild, so erscheinen nacheinander noch vier weitere Illustrationen.

Nun weiß ich allerdings genau, dass der 200. Geburtstag des dänischen Märchendichters heute vor genau fünf Jahren gefeiert wurde. Ich selbst habe nämlich am 1. April 2005 eine Literarische Soiree zu seinen Ehren veranstaltet und mit meinen Gästen sozusagen in diesen Geburtstag reingefeiert.

Hans Christian Andersen wurde am 2. April 1805 (nicht 1810!) in Odense geboren, da beißt keine Maus einen Faden von ab. Google ist mit 100 Milliarden Dollar zurzeit die wertvollste Marke der Welt – und sollte nicht in der Lage sein, das korrekte Geburtsjahr eines weltberühmten Märchendichters zu ermitteln? Nun wurden die Andersen-Bilder nicht nur bei Google Deutschland, sondern auf allen Google-Homepages weltweit gezeigt – und natürlich auch bei Google Dänemark! Allerdings ist überall sonst die Datierung im ALT-Tag korrekt: „HC Andersens 205-års fødselsdag“ heißt es z. B. in Dänisch. Bloß die deutschen Google-Betreuer waren so bräsig, das Jubiläum um fünf Jahre abzurunden. Vielleicht mochten sie nicht glauben, dass ein so „unrunder“ Geburtstag wie der 205te solchen Aufwand rechtfertigte.

2 Responses to “Google fünf Jahre verspätet”

  1. HeBu Says:

    “Hans Christian Andersen wurde am 2. April 1805 (nicht 2010!) …” – Du meinst 1810, oder?

    Vielleicht haben sich die deutschen Google-Mitarbeiter einfach einen ähnlichen Tippfehler geleistet? 😉

  2. Revierflaneur Says:

    @ HeBu: Ja klar, auch da beißt keine Maus … aber mich sticht der Hafer! Danke für den Hinweis, ich habe die Zahl um 200 Jahre zurückgedreht. Und natürlich gilt auch für die Google-Mitarbeiter: errare humanum est. Dennoch besteht wohl ein Unterschied zwischen einem Einzelkämpfer wie mir, der sich kein Korrektorat leisten kann, und einem Konzerngiganten wie Google, oder?

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