Titelrevision – und plötzlich ganz viel Raum

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Eine kleine Bemerkung in eigener Sache. Aus Gründen, die mir mittlerweile selbst nicht mehr einleuchten, habe ich die Titel meiner Webartikel in diesem Blog von Anfang an so aufgebaut: Wochentag, Komma, Tagesdatum, Monatsname, Jahreszahl, Doppelpunkt, Titel, ggf. Nummerierung (in Klammern oder ohne, in römischen oder arabischen Zahlen).

Schon nach der ersten Veröffentlichung eines Beitrags am 25. März 2008 war mir klar, dass ich hier eine Redundanz produzierte, denn unter meinem Titel Dienstag, 25. März 2008: Netzschach steht in kleiner Schrift, vom System automatisch generiert, noch einmal: Dienstag, 25. März 2008. (Zumindest wenn man den Artikel im Archiv aufruft; aber auch in der aktuellen Ansicht wird das Publikationsdatum angezeigt, allerdings ohne den Wochentag.)

Manchmal neige ich leider zu „Sturness“, und so trotzte ich allen behutsamen Nachfragen besorgter Freunde, warum ich denn und ob ich nicht. Das sei doch eigentlich nicht nötig, das mit dem Datum zu Anfang des Titels. – „Schon gut, schon gut!“ So endeten für gewöhnlich vonseiten der banausischen Mäkler an den Existenzgrundlagen meines Blogs diese Dispute, und dessen über alle Zweifel erhabener Schöpfer zog sich in seinen Schmollwinkel zurück.

Die bitteren Folgen solcher Halsstarrigkeit bekam ich alle Tage (und besonders an den Donnerstagen im September = 19 Buchstaben + 1 Leerzeichen) zu spüren, wenn nämlich für meine Titel nur noch wenig Platz blieb in dieser einen Titelzeile. Das zwang mich zu einer geradezu asketischen Verknappung beim traurigen Rest meiner Überschriften, eine Not, die ich mir lange genug als Tugend verkaufte. Jetzt ist aber Schluss mit diesen Sperenzchen!

Ab sofort verzichte ich auf die Datumsangabe in der Titelzeile und streiche sie auch rückwirkend aus den mittlerweile 550 „alten“ Artikeln. (Das kann trotz der praktischen QuickEdit-Funktion bei WordPress ein paar Tage dauern.) Ab sofort darf ich also auch längere Titel verwenden! Dabei fühle ich mich etwa so, als hätte ich zwei Jahre lang mit einem Knebel im Mund sprechen müssen, der jetzt in seiner monströsen Überflüssigkeit vor mir auf dem Tisch liegt. Ich muss mich nun wohl bezähmen, die neu gewonnene Freiheit nicht über Gebühr zu strapazieren.

2 Responses to “Titelrevision – und plötzlich ganz viel Raum”

  1. Paco Says:

    Es gefällt mir, mit wie viel Angelegentlichkeit hier infrastrukturelle Fragen geklärt werden. So was habe ich bisher in der Blogosphere noch nicht gelesen, das sind schöne Äquivalente zu Vorworten zu Anmerkungsapparaten und Ähnlichem (»Zur Edition« in Reclambänden etc.).

  2. Revierflaneur Says:

    @ Paco: Und mir gefällt, dass es hier neuerdings einen Leser gibt, dem dies nicht nur auf- sondern sogar gefällt.

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