Die besagte Esche hinterm Haus ist längst nicht mehr schneebestäubt, der Himmel wieder blau – und die Sonne lässt das winterfeste Gewächs im Vordergrund und das Nadelgehölz ringsum grün aufleuchten.
Die Esche, „meine” Esche, steht aber nackt da und wird noch für viele Wochen so sein. Wie überstehen die entlaubten Bäume dieser Art bloß die kalte Jahreszeit? Wenn sie es mir verraten könnten, hätte ich wohl einiges von ihnen zu lernen.
Aber auch als stummes Monument der Winterschläfrigkeit ist Yggdrasils täglicher Anblick für mich mehr als ein unlösbares Rätsel. Umso mehr, als es, das Bäumchen, nun seine Hoffnung auf einen neuen Blattaustrieb richten kann.
Sind Bäume männlich oder weiblich? Ich bin überzeugt, dass „der Baum” ein grammatischer Missgriff der deutschen Sprache ist. Selbstredend müsste es „die Bäumin” heißen, oder gar „die Baum”. Der Kaktus, ja, das mag hingehen.
Bei den spezielleren Namen der einzelnen Baumarten ist die Sprache klüger: die Pappel, die Birke, die Tanne, die Buche, die Fichte, die Zeder, die Eiche, die Kastanie, die Linde, die Ulme, die Eibe, die Erle, die Kiefer – und eben auch die Esche. (Lediglich der Ahorn tanzt aus der Reihe, als bemerkenswerter Sonderfall.)
Monday, 26. January 2009 at 15:20
Die Weide.
Monday, 26. January 2009 at 15:21
Die Pinie, die Zypresse.
Monday, 26. January 2009 at 17:28
“Wie überstehen die entlaubten Bäume dieser Art bloß die kalte Jahreszeit?”
Sie müssen (die meisten) das Laub abwerfen – sonst nämlich überstehen sie den Winter nicht! Siehe auch:
http://www.wald.de/category/der-wald/botanik/das-blatt/laubabwurf/
So gesehen sollte der Mensch unbedingt andere Überlebensstrategien beibehalten und sich nicht am Baume orientieren.
Monday, 26. January 2009 at 17:42
Es gibt übrigens durchaus Bäume mit beiderlei Geschlechtern, etwa Weiden oder Eiben. Die nennt man dann zweihäusig.
Wie es sich da mit dem Lorbeer oder dem Hartriegel verhält, kann ich allerdings nicht sagen.
Tuesday, 27. January 2009 at 12:31
“denn der Oberösterreicher liebt den Baum und den Strauch, und pflanzt eher einen, als er ihn umhaut -”
(aus: Adalbert Stifter: “Der Waldgänger”)